Die Preisträger 2016
Der Occursus – Anerkennungs- und Förderpreis für Kommunikation in der Onkologie wurde am 18. März 2016 im Rahmen der OeGHO Frühjahrstagung in Wien verliehen. Ausgezeichnet wurden vier laufende bzw. abgeschlossene Projekte und eine Projektidee, die zu einer verbesserten Kommunikation mit Krebspatienten beitragen.
Die Preisträgerprojekte 2016 beschäftigen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Krebs und Kommunikation. Ausgezeichnet wurde neben einem Bildungsprogramm für Ärzte mit der Cancer School Vienna auch eine Einrichtung, die Laien Informationen zum Thema Krebs bietet. Weiters fanden sich ein Programm zur Betreuung krebskranker Kinder im häuslichen Umfeld und eine Studie zur Verbesserung der Kommunikation mit Krebspatienten aus anderen Kulturkreisen unter den Preisträgern.
Der Förderpreis ging an die INTERACCT App. Sie ermöglicht die Kommunikation zwischen krebskranken Kindern und Jugendlichen und ihrem medizinischen Team und wird mit der Förderung des Occursus weiterentwickelt.
Video: Projekt „Einführung in ärztliche Aufgaben im Umfeld des Sterbens – Barmherzige Brüder Krankenhaus Wien“
Video: Projekt „Migrate your Mind – Medizinische Universität Wien“
Die 5 Preisträger im Überblick:
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Förderpreis
INTERACCT-App
St. Anna Kinderkrebsforschung, CCRI
Mit der INTERACCT-App wird heute schon die Kommunikation in Echtzeit zwischen krebskranken Kindern und Jugendlichen nach allogener Stammzellentransplantation sowie ihrem medizinischen Team verbessert. Ziel der App ist es, die Compliance zu erhöhen und Probleme und Komplikationen schneller erkennen zu können. Die Förderung durch den Occursus ermöglicht nun eine Studie, in der die INTERACCT-App mit dem klassischen Papiertagebuch verglichen und zudem Anhaltspunkte für die Weiterentwicklung der App gesammelt werden.
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Anerkennungspreis
Familien-Lotse
Kinder-Krebs-Hilfe-Elterninitiative für Wien, NÖ und Burgenland
Das Projekt „Familien-Lotse“ ermöglicht eine mobile psychologische Betreuung krebskranker Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien über die Mauern des Krankenhauses hinaus, direkt im häuslichen Umfeld der Familie. Die „Familien-Lotsinnen“ sind auf das Thema Kinderpsychoonkologie spezialisierte Klinische und Gesundheitspsychologinnen (mit weiteren Zusatzausbildungen). Sie verfügen über langjährige Erfahrung im stationären Bereich der Kinderonkologie.
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Anerkennungspreis
Einführung in ärztliche Aufgaben im Umfeld des Sterbens
Barmherzige Brüder Krankenhaus Wien
In Österreich wird der überwiegende Teil der Sterbenden von Ärztinnen und Ärzten der Grundversorgung behandelt. Die ärztliche Ausbildung enthielt jedoch bis zur jüngsten Ausbildungsreform keinen verpflichtenden spezifisch palliativen Anteil. Um diese Lücke zu schließen, wurde am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien, dessen interne Abteilung einen onkologischen Schwerpunkt hat, ein palliatives Bildungsprojekt für junge Ärzte mit Fokus auf die ärztliche Kommunikation entwickelt.
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Anerkennungspreis
Cancer School Vienna – Krebswissen für alle
Comprehensive Cancer Center/Medizinische Universität Wien
Die CCC Cancer School Vienna hat 2011, gemeinsam mit engagierten Partnern, eine Einrichtung etabliert, die allen Interessierten einen niederschwelligen, kostenlosen Zugang zu neuester unabhängiger medizinischer Information bietet. Die Cancer School bietet Veranstaltungen für Laien in den Bereichen Prävention, der Früherkennung von Krebs, vermittelt Basiswissen zu den unterschiedlichen Erkrankungsformen und stellt begleitende Therapieoptionen vor.
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Anerkennungspreis
Migrate your Mind: eine qualitative Studie zur Verbesserung der transkulturellen Kommunikation und Kompetenz in der Onkologie und Palliativmedizin
Medizinische Universität Wien, Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Palliativmedizin
In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde zunehmend anerkannt, dass ethnische und kulturelle Faktoren einen großen Einfluss auf die Kommunikation haben. Nach Angaben eines nationalen Consensus-Projekts zur Verbesserung der Lebensqualität bei Krebspatienten ist die Beurteilung der kulturspezifischen Bedürfnisse wie etwa Sprache, Ernährung, rituelle und religiöse Aspekte von Patienten und ihren Familien einer der acht Hauptbereiche in der supportiven Onkologie. Mit der Studie „Migrate your mind“ wurden unter anderem Barrieren in der kultursensiblen Betreuung identifiziert.